Die Ölpreise starten am Dienstagmorgen mit leichten Abschlägen in den Handel, nachdem sie gestern auf ein Drei-Wochen-Hoch gestiegen waren. Angetrieben wurden die Preise zum Wochenauftakt vor allem von der Meldung, dass US-Präsident Donald Trump plant, Zölle auf Länder zu erheben, die Öl und Gas aus Venezuela kaufen.
Demnach soll mit Wirkung zum 2. April ein Zoll von 25 % auf alle Importe aus jedem Land fällig werden, das Öl oder Gas aus Venezuela kauft. Zudem kündigte Trump weitere, neue Zölle auf das südamerikanische Land an.
Eine Ausnahme gestattet das US-Finanzministerium lediglich dem US-Ölkonzern Chevron. Für diesen besteht weiterhin eine Vereinbarung fort, die Chevron die Produktion und den Export von venezolanischem Öl bis zum 27. Mai ermöglicht. Der größte Abnehmer venezolanischen Rohöls ist übrigens China.
Israel beendet überraschend Waffenruhe
Als weiterhin preistreibend wurden am Montag die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten eingeschätzt. So hatte Israel seine Luftangriffe am Wochenende im Gazastreifen wieder aufgenommen und damit eine fast zweimonatige Waffenruhe mit der radikalislamischen Terrorgruppe Hamas beendet.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte angekündigt, „mit zunehmender militärischer Stärke“ zu handeln, um Geiseln zu befreien und die Hamas zu entwaffnen.
Auftakt der Friedengespräche in Riad
Ein weiterer Anstieg der Rohölpreise wird von den Hoffnungen auf ein positives Ergebnis der Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine gedeckelt. Am Montag waren Vertreter der USA und Russlands in der saudischen Hauptstadt Riad zusammengekommen, um über einen umfassenden Waffenstillstand in der Ukraine zu verhandeln.
Washington strebt außerdem ein separates Abkommen über einen Waffenstillstand für den Bereich des Schwarzen Meeres an, während man weiter an einem umfassenderes Abkommen arbeitet.
OPEC wird ab Mai mehr Öl fördern
Unterdessen wird die OPEC+ wahrscheinlich an ihrem Plan festhalten, die Ölförderung im Mai zum zweiten Mal in Folge zu erhöhen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters gestern auf Berufung mehrerer Quellen mitteilte, soll die Fördermenge im Mai um 135.000 Barrel (159 Liter) pro Tag erhöht werden.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte das Öl-Kartell angekündigt, dass sieben Mitglieder ab diesem Monat bis Juni 2026 zusätzliche Kürzungen vornehmen werden, um zuvor erhöhte Fördermengen auszugleichen. Insgesamt würde die Minderproduktion die angekündigten Fördererhöhungen übertreffen und damit das Ölangebot auf dem Weltmarkt zumindest seitens der OPEC weiter verringern.
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Obwohl heute im frühen Handel moderate Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,10 Euro bis +0,20 Euro pro 100 Liter weniger, bzw. mehr bezahlen als noch zum Schluss der letzten Woche.
Source: Futures-Services